Das Kaiserin-Königin Zita-Erinnerungskreuz
© Jörg C. Steiner
Die letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn Zita wurde am 1. April 1989 in Wien beigesetzt. Selbstverständlich war dies ein entsprechend prunkvoller Anlass für alle möglichen uniformierten und sonstigen vaterländischer und monarchistischer Organisationen daran teilzunehmen und natürlich ein entsprechend großer logistischer Aufwand für das Organisationskomitee. Um sich bei allen Organisatoren zu bedanken ließ Kronprinz Erzherzog Dr. Otto von Habsburg-Lothringen eine von ihm original unterschriebene Urkunde verteilen, wobei offenbar an das Vorbereitungskomitee unter der Leitung von Alexander Sixtus Freiherr von Reden 1.600 Stück übergeben wurden während rund 400 weitere meist an verschiedene landsmannschaftlich organisierte Burschenschaften, sowie andere kleinere Organisationen, die sich selbst organisiert hatten ausgegeben worden waren.
Stiftung und Verleihung
Freiherr von Reden entwarf zusammen mit Roman Baron Gamotha das sogenannte Zita-Erinnerungskreuz und verwendete die von Erzherzog Otto erhaltenen Dank-Urkunden als Verleihungsurkunden zu dieser Auszeichnung. Als Stiftungstag wurde der Geburtstag der Kaiserin Zita, der 9. Mai 1989, angegeben und als Stifter Dr. Otto von Habsburg-Lothringen genannt. Die Erinnerungskreuze wurden in 3 Kategorien verliehen und zwar:
1.) Taxfreie Verleihungen
Die Taxfreie Verleihung erfolgt an Mitglieder von Traditionsregimentern, Bürger- und Schützenkorps, Schützenkompanien, Feuerwehren und farbentragende Verbindungen (Chargierte), die vom Kaiserhaus ausdrücklich zu den Beisetzungsfeierlichkeiten in Klosterneuburg und Wien eingeladen wurden und am Kondukt in Uniform teilgenommen haben. Weiters an alle Angehörigen des Vorbereitungskomitees. Später auch an 3 Kommandanten von böhmischen und mährischen Traditionsregimentern, die bereits vor 1989 unter hohem persönlichen Risiko die kuk Militärtradition gepflegt hatten.
2.) Verleihungen nach Bezahlung einer Taxe von öS 500,-
Die Verleihung gegen eine Taxe von öS 500,- erfolgt an Mitglieder der übrigen Gruppen, die an den Beisetzungsfeierlichkeiten beteiligt waren, das sind: Angehörige des österreichischen Bundesheeres in Uniform; Mitglieder von nicht ausdrücklich eingeladenen Traditionsformationen militärischer Natur; Mitglieder von Veteranenvereinen und Kameradschaftsverbänden und Mitglieder von karitativ tätigen Ordensgemeinschaften in Uniform, die während der Beisetzungsfeierlichkeiten Erste Hilfe- Dienste geleistet haben.
3.) Verleihung an Förderer nach Bezahlung einer Taxe ab öS 3.000,-
Zu dieser Gruppe zählen Personen, die eine Taxe ab öS 3.000,- entrichtet haben. Diese können auch Zivilpersonen sein und müssen auch nicht unbedingt am Kondukt teilgenommen haben. Bedingung ist ein besonderes Naheverhältnis zum Allerhöchsten Hause. Mit Rücksicht auf die Gruppen 1 und 2 wird der Kreis der Förderer besonders klein gehalten. Die durch die Förderer sowie die Gruppe 2 eingenommenen Beträge werden ausschließlich zur Finanzierung der Herstellung der Dekoration sowie evtl. anfallender Spesen verwendet.
Am 14. Februar 1990 schrieb Alexander Sixtus Freiherr von Reden, damals Major i.Tr. und Chef der Militärkanzlei, an den Autor die Verleihung sei mit 1.320 Stück abgeschlossen und er besitze noch 5 Dekorationen für "Notfälle". Anfang 1993 überlegte er im Rahmen eines Telephonates mit dem Autor evtl. die Nachproduktion von 250 Erinnerungskreuzen um die anhaltende Nachfrage erfüllen zu können. Diese dürfte dann auch geschehen sein, denn in den Unterlagen der Militärkanzlei Stand: Mai 2000, die dem Autor 2001 zugeschickt wurden steht beim Zita-Erinnerungskreuz: Verleihung mit rund 1.600 Stück abgeschlossen.
Gestaltung der Dekoration
Das goldfarbene Kreuz folgt der Form des, 1918 von Kaiser Karl I. gestifteten, aber nicht mehr zur Ausgabe gelangten, Kriegserinnerungskreuz. In der Mitte ein Wappenschild mit der Initiale "Z" für Zita, von der österreichischen Kaiserkrone und der ungarischen Königskrone überhöht. Auf der Rückseite das Beisetzungsdatum "1. IV. 1989" als Inschrift und im unteren Kreuzarm die Punze der Herstellerfirma Schwertner in Graz. Das Band in der Farbe der Kaiserinnenstandarte (rosa) mit einem schwarz-gelb-rot-weiß-grünem Mittelstreifen - den Farben Österreichs und Ungarns.
Mittlerweile wurden von privater Seite 15 mm Miniaturen mit Band, sowie schwarze Etuis mit dem goldenen Aufdruck "Zitakreuz" angefertigt.
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